Die 32. Elementkarte im astrologischen Jahresverlauf ist die Sechs der Schwerter – Merkur im Wassermann. 31. Januar – 9. Februar.

Was lebst du in Grenzen, die gar nicht existieren? Wende Dich von dieser Täuschung ab und erlebe die Allverbundenheit als Tor zur Befreiung. Das erleichtert Dich von mancher Last, die dich geduckt gehen lässt. Richte Dich auf und teile Dich nur mit, und nicht Dich selbst in viele Teile und erlebe das ganze Sein so grenzenlos wie den Himmel.

Die zweite Dekade Wassermann, die Zeit vom 31. Januar bis 9. Februar, ist die Hochzeit der kleinen Schwertkarten. Die Sechs der Schwerter, Wissenschaft genannt, wird durch Merkur, dem Magier, Trumpf I im Tarot, im Wassermann geprägt. Es ist Zeit, die Selbsterniedrigung durch Urteil, Vergleich und Trennung sein zu lassen. Durch die Leichtigkeit des Merkur – Magier in den Schwertern, wird eine Last gelöst, die der Erniedrigung in uns durch Klarheit ein Ende bereitet. Diese Klarheit ist den verbindenden Kräften des Wassermanns, dem Trumpf XVII, Stern, zu verdanken. Wird das Anliegen des Sterns klar und inhaltlich vollkommen kommuniziert (Magier), ist die Verleugnung unseres Wesens in Einheit unhaltbar. Die Botschaft der Einheit findet ihren Ausdruck in einer Wissenschaft, die über das Herz kommuniziert wird und ein Wissen vermittelt, das jeden und alles mit einbindet und keine Konkurrenz kennt.

Die Karte Sechs der Schwerter

Die Karte zeigt die sechs Schwerter in der Anordnung eines Sechssterns, Symbol der Verschmelzung von Feuer und Wasser im Herzen, als Ausdruck der Verbindung von Schöpferin (Wasser) und Schöpfer (Feuer). Die Schwertspitzen berühren die Rose inmitten eines Kreuzes, dem Rosenkreuz. Es ist Sinnbild ganzheitlicher Wissenschaft und wird umgeben von einem auf seinen Ecken stehendem Quadrat. Das auf die Ecken gestellte Quadrat bedeutet erleuchtete Materie. Mit seinen vier Ecken berührt es den Kreis, den Raum der Seele. Die violette Farbe in dem äußeren Quadrat weist auf die Freiheit in Einheit hin, die sich aus der ganzheitlichen Wissenschaftssicht ergibt. Der Hintergrund der Karte weist kristallklare Strukturen auf, deren Leichtigkeit dem Wesen des Sterns entsprechen. Übersetzen wir die Symbolanordnung in Worte:
Im Hier und Jetzt bin ich mir im Herzen der Formation des Verstandes bewusst, bin mir der Seele und ihrer Formationen bewusst und weiß um die zeitgebundene Anwesenheit im Raum des Körpers

Jeder von uns wünscht sich Leichtigkeit, Mühelosigkeit, Einheit – doch um dies zu erfüllen, braucht es bisweilen den Schmerz einer Trennung, eines Abschieds, der uns wach rüttelt. Die Ursache des Schmerzes sind nicht direkt wahrnehmbare, transparente Überzeugungen und Glaubenssätze, an denen wir uns orientieren. Die Wirkung dieser Überzeugungen und Glaubenssätze ist Leid. Wir wachsen an diesem Leid, stellen uns dem Schmerz und wünschen uns die liebende Freiheit zurück, die von der scheinbaren Wirklichkeit begrenzt wurde. Die Loslösung von außen auferlegten Doktrinen, die Befreiung von manipulierten Lebenseinstellungen, lässt uns frei atmen.

In der Gesellschaft wirkt die Selbstbegrenzung mittels Massenmanipulation so: authentisches Wissen wird durch Information herabgesetzt, echte Gefühle zu Emotionen aufgebauscht. Unser wahres materielles Glück wird von Neid und Gier überfrachtet. Wir fühlen dann nicht mehr, sondern leiden an der Ignoranz des Verstandes, der wieder nur das Spiel der Trennung von Körper-Seele-Geist in die sogenannte Wirklichkeit einbringt. Wir sind von uns selbst entfremdet. Total im Kopf verrannt – die Folgen sind bekannt…

Um dieser Verrücktheit zu entsagen rät uns die Karte Sechs der Schwerter, in allen Situationen das Ganze zu erkennen und zu kommunizieren. Indem wir die Ganzheitlichkeit des Menschen immer wieder hervorheben, entziehen wir den gesellschaftlichen Manipulatoren ihre Macht, die uns Unwesentliches für Wesentliches andrehen wollen.

Die Sechs der Schwerter im Kontext der Karten

In dieser Zeit wird der Prinz der Schwerter zu einem Menschenfreund in der Loslösung von allen Unwahrheiten, die uns begleiten. Nicht der ungestüme Freiheitskämpfer, sondern der leichtfertige, sich um die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht mehr kümmernde Mensch erwacht. Dies ist nicht Oberflächlichkeit. Aus der eigenen Tiefe perlen die Antworten auf die Fragen an die Oberfläche des Bewusstseins, die durch die Glaubensmuster zugedeckt wurden. Wie kann es gelingen, so frei zu sein? Der Buddha gibt Auskunft, der Sophia wusste darum, Rumi dichtete es, Mother Meera sieht es, Anandmai umarmt es, und sie alle (auch die hier nicht genannten Erwachten; auch das Erwachen in Dir!), leben ES – das Leben von Herzen her im Moment. Leben aus der Ganzheit, der Einheit heraus weiß: Möge die Vergangenheit auch ihre Auswirkungen auf das Jetzt haben, vermag die Gegenwart das Zukünftige zu projizieren und die Zukunft sich gestalten – was bleibt ist dieser Augenblick in absoluter Gleichzeitigkeit aller Ereignisse. In dieser Klarheit ist es einfach, sich von lähmenden Kräften der Vergangenheit, gegenwärtiger Hilflosigkeit und Zukunftsängsten als Grundlagen zu lösen. Das öffnet die Türen und Fenster im eigenen Haus, und befreit von der Ernsthaftigkeit des Lebens und der Schwere der Zensur.

Der Magier, in die Stille gehauchtes Logo, ist die Leichtigkeit des Seins. Hier zeigt sich die Magierenergie in Verantwortung und Transzendenz. Die Spiele des Magiers sind solche mit transparenten, leicht zu durchschauenden Regeln, die der Ganzheitlichkeit des Wissens entlehnt sind. Was keine Gewichtung hat in dieser Zeit sind Heimlichkeiten, in deren Schatten sich die Machtspiele für gewöhnlich etablieren. In der Erinnerung an unser Licht- und Leichtwesen können wir die Werkzeuge des Magiers nutzen, die Energie im Hier und Jetzt konstruktiv auf das zu lenken, was es zu lösen gilt:

1. die Münze: entspricht mein Körper, das Reich der Materie und der Finanzen meiner ursprünglichen Vision? Ich nutze die Sprache des Körpers, höre seine Stimme und lasse die Weisheit der Zellen mir die Vision von Reichtum und Gesundheit im Körper erzählen.

2. das Feuer: folge ich meinem Schöpfungsgeist und erschaffe mich von Tag zu Tag so, wie es meinen Talenten und Gaben entspricht? Ich lasse es brennen für mich – gemäß dem Motto: Dafür bin ich Feuer und Flamme – und brenne für mich ohne zu burn-outen.

3. der Stab: wie oben so unten, das Reich meiner Spiritualität. Bin ich mir bewusst über die Kraft der bewusst erarbeiteten Spiritualität, oder folge
ich spirituellen Ansichten, die ich mir nur entleihe, weil deren Leasingrate so günstig ist?

4. der Pfeil: Meine Zielgerichtetheit ist Ausdruck meiner Ehrlichkeit. Welche Kompromisse in meinem Leben vollziehe ich und verliere so meine
Ziele?

5. die Schriftrolle: Wer schreibt mein Lebensbuch, wenn nicht ich es selbst aus der Einheit mit allem geschrieben haben sollte? Folge ich fremden
Autoren, oder veröffentliche ich mich selbst? Welche Kapitel habe ich noch nicht gelesen und worin steht meine persönliche Lebensaufgabe?

6. das geflügelte Ei: nutze ich meine feinen Sinne, die telepathischen Gaben meines Lebens, um die Botschaft der feinstofflichen Welten die mich umgeben zu hören, oder halte ich diese für Firlefanz? Höre ich den feinen Abstimmungen meines Seelengesanges zu, oder übertöne ich ihn mit Erwartungen und Forderungen an das Leben?

7. der Kelch mit der Schlange: Bin ich mir treu oder veräußere ich mich auf dem Marktplatz der Beziehungen und Emotionen? Bin ich sexuell frei für meine Vision, das heißt: befruchte ich mich täglich neu, indem ich die Vereinigung mit und in mir vollziehe?

8. das Schwert: bin ich Diener des Verstandes oder nutze ich meinen Intellekt für eine geradlinige Analyse meiner Vision? Setze ich die Schritte für die Erfüllung dieser Vision logisch um oder verzettele ich mich?

Die Sternenfrau ist in der Sechs der Schwerter in höchster Ekstase. Freiheit ist ihr Credo. Sie weiß, das die Freiheitsgesetze für alle Menschenwesen gleich sind: Würde und Respekt zu dem Wesen des Menschen in Liebe. Es ist die Ekstase in Wachheit, die aus der Liebe an die göttliche Hingabe die Sternenfrau durchflutet. Sie bildet die Brücke zwischen Himmel und Erde, ist Botschafterin der sich hingebenden Liebe in Bewusstheit. Sie empfängt und durchströmt das Leben mit ihrem göttlichen Trunk, dem Nektar Ambrosia. Dieser Nektar des Lebens wird im menschlichen Körper in der Zirbeldrüse, der Pforte zum Licht, gebildet und in den ganzen inneren Sternenraum vergossen. Um den Ambrosiatrunk vollends zu genießen sind Lichtmeditationen in dieser Zeit das A und O.

In dem Moment, wo du das Leben als etwas Unernstes, als Spiel betrachtest, verschwindet die ganze Last von deinem Herzen. Die ganze Angst vor dem Tod, vor dem Leben, vor der Liebe – alles verschwindet. Man beginnt mit sehr leichtem Gewicht oder fast ohne Gewicht zu leben. man wird so Gewichtslos, dass man in den offenen Himmel fliegen kann. Der größte Verdienst des Zen besteht darin, eine Alternative zum ernsthaften Menschen zu bieten. Der ernsthafte Mensch hat die Welt gemacht; der ernsthafte Mensch hat alle Religionen gemacht. Er hat alle Philosophien, alle Kulturen, alle Moralvorstellungen geschaffen. Alles, was um uns herum besteht, ist eine Schöpfung des ernsten Menschen. Zen ist aus der Welt der Ernsthaftigkeit ausgestiegen. Es hat eine eigene Welt geschaffen, die sehr spielerisch und
voller Lachen ist, wo sich selbst die großen Meister wie Kinder verhalten.
Osho Nansen: The Point of Departure